Im November begannen wir im Rahmen unserer jährlichen Freischneidearbeiten, Teile eines alten Pfades zur Sötenicher Friedenseiche freizulegen. Der Weg startet am „Adlerhorst“ und führt am Waldspielplatz des Kindergartens vorbei, mitten durch den Wald, über einen Höhenrücken hinauf zur Eiche. Dieser mystisch wirkende Ort, der von lokalen geheimnisvollen Geschichten umwoben ist, wurde von uns vom Wildwuchs befreit und wir haben eine neue Ruhebank aufgestellt.
Georg May stellte uns nachfolgende Informationen zum Baum und Platz zur Verfügung.
Die Friedenseiche von Sötenich
Anlässlich des Endes des Deutsch-Französischen Krieges (1870-1871) *der offiziell am 10. Mai 1871 endete, wurde diese Friedenseiche bei der Siegesfeier im Sommer 1871
gepflanzt und eine große Fahne errichtet. Der Geländestreifen in der Kropel auf dem die Friedenseiche steht, heißt heute noch im Volksmund „Zu den Eichen“.
Einen unliebsamen Zwischenfall gab es bei der feierlichen Zeremonie, als plötzlich der Ruf „Vive, l’empereur“ (Lang lebe der Kaiser) ertönte.
Dieser Ruf ging von einem Sötenicher aus, der als Anhänger Napoleons bekannt war. Der Zwischenfall blieb jedoch ungeahndet.
*Die Ergebnisse des Deutsch-Französischen Krieges waren die Gründung des Deutschen Reichs sowie das Ende des Zweiten Französischen Kaiserreichs.
Darüber Hinaus wird der Baum in einem Artikel der kölnischen Rundschau vom April 1988 erwähnt.
Wenn man den Platz in Richtung Westen verlässt und einem kurzen Waldweg folgt, kann man die Wanderung in Richtung Keldenich, Kall oder vorbei an einer alten „Sandkuhle“ wieder zurück nach Sötenich fortführen. (Achtung: Es gibt keine Ausschilderung!)